Kräftemessen sorgt für Gaudi
Weiler Zeitung, 04.10.2015 23:53 Uhr

Von Claudia Bötsch Schliengen-Liel. Mächtig zur Sache ging es beim Tauziehturnier am Freitagabend auf dem Lieler „Känzele“: Nach Einbruch der Dunkelheit, unter Flutlicht, trafen sich sechs Mannschaften zum fröhlichen Kräftemessen. Dazu eingeladen hatten die Fasnachtsclique „Riedmatte­schlurbi“ und die Freiwillige Feuerwehr Liel. Über zwei Stunden zog sich das Spektakel hin, „bei dem man schon beim Zuschauen total ins Schwitzen kommt“, wie einer der Zuschauer mit einem Schmunzeln meinte, als er sich seiner Jacke entledigte. Kein Wunder: für viele der Schaulustigen, egal ob Kind oder Senior, gab es kein Halten mehr, wenn die eigene Mannschaft am Zug war. Da wurde lauthals angefeuert, jeder gewonnene Zentimeter beklatscht und bejubelt. Und immer wieder gab es von außen gute Ratschläge wie zum Beispiel: „Rücken gerade halten“. Die Stimmung bei Teilnehmern – die Hälfte der Teams waren Freiwillige Feuerwehren – und Zuschauern war bestens. Als Schiedsrichter fungierten Klaus Sprich, Roland Zimmermann und Felix Fante. Wichtig sei, neben Gewicht und Kraft, dass „alle im Takt, gemeinsam im Rhythmus ziehen“, hieß es von Seiten der Teilnehmer. „Die richtige Technik ist die halbe Miete, und das Brüllen unterstützt die ganze Geschichte“. Nach jeder entschiedenen Partie gab es lautes Schnauben und Luft holen, und es hieß: Kräftesammeln für den nächsten Zug. Manch einer streckte vor Erschöpfung auf der Erde alle Viere von sich – was nicht ohne süffisanten Kommentar von Seiten der Zuschauer blieb. „Erst spürt man es in den Händen, dann in den Armen und morgen in den Oberschenkeln“, meinte einer der Jungs. Aber die Gaudi sei es wert. Am besten am Seil und bei Stimme zeigte sich am Ende die Mannschaft „Am Bierbrunnen“ aus Lipburg, die neben Bierfässchen auch den Wanderpokal mitheimnehmen konnte (siehe Kurzinfo). Das Tauziehturnier im Rahmen des Lieler Herbstfests fand in diesem Jahr ausschließlich am Freitagabend statt. Die Veranstalter hatten sich kurzfristig dazu entschieden. Der Grund war die Beerdigung von Bruno Bialas: Der frühere katholische Lieler Pfarrer wurde am Samstagnachmittag beigesetzt. Der Freitagabend bot neben dem Tauziehturnier auch wieder eine After-Work-Party mit DJ-Musik. Gefeiert wurde bis tief in die Nacht. Stärken konnten sich die Festbesucher an der dampfenden „Teufelschuchi“, mit Steaks, Würsten und Pommes. Am Samstag stand dann traditionell Metzgete auf der Speisekarte. Unter anderem gab es Schlachtplatte mit Blut- und Leberwurst, Kesselfleisch und Schweinsbrägel mit Nudeln. Bei schönstem Herbstwetter und viel Sonnenschein war der Lieler Hallenplatz vor allem um die Mittagszeit voll bevölkert. „Das Wetter passt, wir sind mit der Besucherresonanz zufrieden“, meinte Daniel Herzog, Vorsitzender der „Riedmatteschlurbi“, im Gespräch mit unserer Zeitung. Schmecken ließen sich die Festbesucher auch Kaffee und Kuchen, der Kindergarten bot zudem Waffeln an.