Sorgte für viele Lacher: das Duett von Stefan Riesterer (r.) und Jochen Böhnert

 

Von Claudia Bötsch Schliengen-Liel. Den roten Teppich hatten die „Riedmatteschlurbi“ für ihre Gäste beim Lieler Zunftabend ausgerollt. Getreu dem diesjährigen Motto „Berühmte Persönlichkeiten“ gaben sich die „Promis“ ein Stelldichein – denn unverkleidet hatte kaum einer der Gäste den Weg in die Schlossgartenhalle angetreten.So gab es auch neben dem Programm einiges zu gucken: Im Publikum vergnügten sich unter anderem Queen Mum, Cleopatra, Robin Hood, Wilhelm Tell und der Bundestrainer. In Schale geworfen hatte sich auch der Vorstand der „Riedmatteschlurbi“ um Vorsitzenden Daniel Herzog. In schnittigen Anzügen und Charlie-Chaplin-Verkleidung führten die Vorstandsmitglieder durch das gut vierstündige Programm. Die Stimmung in der voll besetzten, bunt geschmückten Halle war von Beginn an bestens. Zum Auftakt heizten die „Schlurbi Schränzer“ dem lustigen Narrenvölkchen schon mächtig ein, nachdem Jochen Böhnert „die Schönen und Reichen“ in der Halle begrüßt hatte. Es folgte ein buntes Programm, das von Sketchen und Tänzen bis hin zu Büttenreden reichte. Beliebte Themen waren da zum Beispiel die Hotel-Pläne für den Blauengipfel, das Vollmer-Areal und „Bundis dritte Wiederwahl“. Ein Knaller war der Männertanz, einstudiert von Carina Schörlin. Mit Perücke, Puscheln und im Röckchen tanzten und kugelten sich die Männer über die Bühne zu Helene Fischers „Atemlos durch die Nacht“. Der Saal grölte, die Jungs ernteten laute Zugaberufe. Viel Applaus gab es zu späterer Stunde dann auch für den zweiten Männertanz des Abends, bei dem die Männer in Kochschürzen gewandet und mit Pfanne in der Hand über die Bühne fegten. Einstudiert hatten den Tanz Simone Meyer und Kathrin Klingele. Seit Jahren Stammgast und beliebt beim Narrenvolk ist Pater Karle aus Müllheim. Für seine Schäfchen hatte er wieder reichlich Schwarzwürste im Gepäck. Dem Lieler Ortsvorsteher Thomas Sattler gratulierte Pater Karle zum baldigen Vaterglück, und spekulierte über den möglichen Namen des Schlossbrunnen-Erben. „Wenn es Drillinge werden: Classic, still und vital“. Durch den Kakao zog er auch die Pläne auf dem Blauen: „Dort entsteht demnächst ein Riesenhotel mit 70 Betten, Wellnessbereich und Hallenbad, Tennisplätzen und Golfanlage, Tiergehege und Familienpark“, fabulierte er. Da bleibe nur eine Frage: „Wo sollen dann noch die Windräder hin" – Bürgermeister Bundschuh findet’s nett. Denn we ma kei Platz me hän, denn löma si halt weg.“ Schade sei der Abstieg der Lieler Kicker in die B-Liga gewesen. „Aber so lang’s no längt, um Schlienge z’schlage, isch alles im Lot“. Der sich anschließende herzige Kindertanz unter der Leitung von Cynthia Wagner, bei dem sich der Narresome als Schlümpfe verkleidet auf der Bühne zeigte, war ein willkommenes Kontrastprogramm. Bis zum großen Finale mit allen Darstellern auf der Bühne sorgten über 20 Beiträge – darunter auch Gardetanz und die „Tanzknöpfle“ sowie ein Beitrag von Claudia Hiss und Wally Schaub – für ein abwechslungsreiches Programm. Zum Abschluss ließen es dann noch einmal die „Schlurbi Schränzer“ so richtig krachen – und da hielt es kaum mehr einen auf den Stühlen.

 

 

 

 

 

Schliengen-Liel (boe). Für viele Lacher sorgte beim Lieler Zunftabend (siehe nebenstehenden Artikel) auch der Sketch mit Rudolf Weber, der einen Brand melden wollte, bei der Schliengener Feuerwehr aber nur in der Warteschleife landete. Witzig war zudem der Sketch „Kinderwunsch“, bei dem die Ärztin (Bärbel Zimmermann) dem unwissenden Ehepaar (Stefan Herzog und Nicole Lömker) auf die Sprünge helfen musste. Zum zweiten Mal in der Bütt war die junge Svenja Stamm, die sich über die heutige Sprache der Jugend ausließ. „Do heißt usruhe nur noch chille, und d’Disko isch jetzt ä Zappelbudi.“ Für eines der Glanzlichter sorgte auch das Duett von Stefan Riesterer und Jochen Böhnert. Wer bei dem Titel „Soll ich mir den Sack rasieren...“ Fremdschämalarm fürchtete, wurde mehr als positiv überrascht. Wie die beiden in schwarzen Anzügen, mit „Playboy“ in der Hand, lässig auf den Stühlen saßen und sich unaufgeregt zum Thema ausließen, hatte was, nämlich Esprit. Die Nummer war richtig originell. „Du muesch im Lebe nur recht koalisiere, denn chasch nur brilliere“, meinte Heidrun Baltensperger als Anneli vom Kanonental in der Bütt. Sie wusste unter anderem von Plänen für einen Campingplatz im Eggenertal zu berichten, „wahrscheinlich Freikörperkultur“ – und malte sich aus, wie die Nackigen durch die schöne Kirschblüte wandeln. Ein Hingucker war auch Al­fred Dietl alias „Butterfly vum Entenstei“. Regelmäßig fliegt dieser über die Großgemeinde Schliengen. „Flieg ich rüber zur WG, tun mir allerdings die Augen weh. Da seh ich nur eine große Kiesgrube auf dem Vollmer-Areal.“ Ein Gutes hätte das Ganze aber dann doch: „Für den Zirkus ist jetzt immer ein Platz frei.“